Sind die letzten Weihnachtslieder verklungen, der letzte Bissen
der Weihnachtsgans oder auch des traditionellen Karpfens
verspeist, beginnt für viele jetzt erst der eigentliche
Höhepunkt: Die Nachspeise. Ob Eiscreme, ein Stück vom
Weihnachtsstollen, Tiramisu, Panna Cotta oder all die anderen
süßen Verführer – zu allen gehört schon fast aus Tradition eine
der vielen Kaffee-Spezialitäten.
Noch beliebter als Wasser und Bier
Der
Konsum von Röstkaffee erfreut sich in Deutschland ungebrochener
Popularität und bewegt sich auf einem anhaltend hohen Niveau.
Bereits vor 20 Jahren betrug der gesamte Inlandsverbrauch von
Röstkaffee in Deutschland knapp 530.000 Tonnen (Rohkaffeemenge).
Dabei führt normaler Bohnenkaffee mit etwas mehr als Dreiviertel
des Gesamtumsatzes die Beliebtheitsskala ungebrochen an, jeder
Zehnte greift eher zu einer naturmilden, reizarmen
Schonvariante. Kurzum: Kaffee ist das Getränk, das die Deutschen
am meisten konsumieren – noch deutlich vor Wasser, Limonade oder
Bier.
Kaffee kommt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie
„anregendes Getränk“. Sein Name ist Programm: Seine
konzentrationsfördernden Wirkstoffe haben in Kombination mit
einer sich entwickelnden bewussteren Genusskultur zu einer
wahren Renaissance einiger seit Jahrzehnten tradierter Varianten
geführt, unter denen in Deutschland der Klassiker mit Milch und
Zucker (28 Prozent) am beliebtesten ist – noch vor der Variante
mit frischer Milch (26) und schwarz (21).
Was liegt da ferner, als den Genuss einer Tasse - eventuell zu
einer der vielen heute beliebten Spezialitäten veredelt – gerade
nach einem opulenten Festtagsessen zu zelebrieren? Zumal rund
jeder vierte Bundesdeutsche im Rest des Jahres sowieso mehrmals
täglich Kaffee konsumiert:
Knapp zwei Tassen pro Kopf pro Tag.
Alles nur Schaum – oder was?
Neben
Cappuccino,
Latte Macchiato und Caffe Latte
gehört der Milchkaffee zur beliebtesten Kaffee-Variante mit
aufgeschäumter Milch. Banal, aber eine Wissenschaft für sich:
Milchschaum besteht aus Luft und Milch. Dabei gibt es
verschiedene Arten und somit auch Systeme, wie Milch
aufgeschäumt wird und in den Kaffee gelangt: Automaten mit
integriertem Milchsystem, bei denen neben dem Kaffeeauslauf ein
Milchgefäß angebracht ist, das über einen Schlauch oder eine
Steckverbindung mit dem Aufschäumer verbunden ist, stellen die
technisch komfortabelste Umsetzung dar. Dabei wird die Milch
selbst in dem mitgelieferten Milchbehälter aufgeschäumt und
anschließend je nach Kaffeeart über einen am Behälter
angebrachten Auslasshahn oder die normalen Kaffee-Ausgänge dem
Kaffee beigemischt.
Beim klassischen Milchaufschäumer findet der Aufschäumprozess
separat vom Hauptgerät in Glas oder Milchbehälter statt, das
Resultat wird dann manuell dem Kaffee zugegeben. Eine weitere
Methode bedient sich eines stehenden Milchbehälters, aus dem
über einen Schlauch die Milch herausgesaugt, in der Maschine
aufgeschäumt und anschließend über einen gesonderten
Milchausgang dem Kaffee beigemischt wird – ein System, wie es in
Kaffeepad-Geräten gängig ist. Schließlich gibt es noch die
einfachste, kostengünstigste Variante mit einem eigenen
elektrischen Milchaufschäumer in Kombination mit einer
herkömmlichen Filterkaffeemaschine, mit der sich gleichsam
eine Vielzahl unterschiedlicher Arten von Milchkaffees
zubereiten lässt.

Milchkaffee, Latte Macchiato und Cappuccino – Die beliebtesten
Klassiker
Milchkaffe wird im Gegensatz zu Latte Macchiato und Cappuccino
mit normalem Filterkaffee zubereitet, der zu gleichen Teilen mit
warmer Milch und Milchschaum gemischt wird. Latte Macchiato und
Cappuccino werden zwar auch mit Milch zubereitet, jedoch ist
hier die Basis Espresso. Die Eigenart des Espresso ist seine
spezielle Zubereitungsart:
Dabei wird Wasser mit Hilfe von Dampf
mit Hochdruck durch das Kaffeepulver gepresst. Das Wasser wird
auch nicht gekocht, sondern schießt mit knapp 100 Grad Celsius
durch das Espressopulver.
Für die Zubereitung wird zunächst ein
Espresso hergestellt und anschließend in einer normal großen
Tasse (ca. 120 ml) mit heiß geschäumter Milch aufgefüllt. Nach
Wunsch mit etwas Kakao oder Schokostreuseln über der Milchcreme
garniert, wird Cappuccino nach persönlichem Geschmack
individuell gesüßt. Beim Latte Macchiato („befleckte Milch“) ist
dagegen der Kaffeeanteil deutlich geringer als im Cappuccino.
Typisch serviert wird der Latte Macchiato in einem hohen Glas
und mit langstieligem Löffel.