Der erste Schnee

Traudl Wirsing

Kurzgeschichte zu Weihnachten für Kleinkinder / Kinder

Schneemann

Lange haben die Kinder dieses Jahr auf Schnee warten müssen, aber
nun ist er endlich da. Wie eine dicke, flockige Decke liegt er auf
den Straßen. Die Hausdächer sehen aus, als hätten sie sich weiße,
funkelnde Mützen aufgesetzt und wie aus Zuckerguss geformt
hängen spitze Eiszapfen von den Dachrändern. Sogar die dünnen
Zaunpfosten tragen eine lustige Schneeperücke.
Schnell werden die Schlitten und Skier aus den Kellern geholt. Alle
freuen sich darauf, im watteweichen Schnee herumtoben zu dürfen.
Jetzt kann man endlich wieder eine Schneeballschlacht machen
oder sich eine tiefe Schneehöhle schaufeln.

Der kleine Philip will unbedingt einen riesengroßen Schneemann im Garten bauen. Keuchend vor Anstrengung plagt er sich, den Schneemannbauch zu einer runden Kugel zu formen. Das ist gar nicht so leicht.
„Hilf mir, bitte!“, ruft er seinem Kindergarten-Freund Andi zu.
Gemeinsam rollen sie die immer dicker werdende Schneekugel durch den Garten zur Terrasse.
„Ihr müsst den Schnee richtig festdrücken!“ Philips großer Bruder Christian ist endlich fertig mit Hausaufgabenmachen und stürmt begeistert in den Garten. „Aber ihr dürft nicht zu stark klopfen, sonst fällt alles auseinander.“
Christian hat schon viele Schneemänner gebaut und kennt sich aus.
„Unser Schneemann muss der größte und schönste werden, den es auf der ganzen Welt gibt!“
Andi´s Wangen glühen vor Begeisterung.
Philip hat sich von seiner Mama einen alten Hut, einen ganz langen Schal und einen stoppeligen Besen geben lassen. Und wenn der Schneemann fertig ist, wird er ihm mit einer knubbeligen Karotte, zwei dunkelbraunen Kastanien und einer knallroten Peperoni ein lustiges Gesicht machen.

„Achtung, zweite Kugel im Anmarsch!“, ächzt Andi. Er schleppt eine riesengroße Schneekugel, die so schwer ist, dass seine Knie zittern. Seine Arme schmerzen, aber nur noch ein paar Schritte, dann hat er es geschafft.
Die Mutter von Philip und Christian wickelt bunte Lichterketten um die kleinen Bäumchen, die vor der Terrasse gepflanzt sind.
Lächelnd beobachtet sie die Kinder.
„Das wird ja ein gewaltiger Schneemann!“ Die Mutter klatscht begeistert in die Hände. Bereitwillig hilft sie den Kindern, die zwei Schneekugeln übereinander zu setzen.
Andi muss sich schon ein wenig strecken, damit er die dritte und kleinste Kugel obendrauf stecken kann.
Alle kichern. Christian hat dem Schneemannkopf lustige, weit abstehende Ohren angedrückt.

„Wenn ihr hernach mit dem Schneemannbauen fertig seid, dann gibt´s Tee und Lebkuchen im Wohnzimmer“, verspricht die Mutter.
„Und Oma´s Weihnachtsplätzchen – mmhh!“ Philip hüpft begeistert von einem Bein auf das andere.
„Darf ich die Kerzen am Adventskranz anzünden?“, fragt Andi eifrig.
„Ja, natürlich“, schmunzelt die Mutter.“ Und ihr dürft auch eine Geschichte aus dem Weihnachtsbuch aussuchen, die ich euch dann vorlesen werde.“
„Ja, ja, jaa!“ Die Buben strahlen um die Wette.
„Die Advents- und Weihnachtszeit ist doch wirklich die allerschönste Zeit im ganzen Jahr!“

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