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Kurze Weihnachtsgeschichte für Kinder
Das Weihnachtsglühwürmchen von Barbara Pronnet
Doch
schliefen wirklich alle Larven? Da bewegte sich doch was.
Eines davon litt
an chronischem Schlafmangel. Irgendwie wollte es nicht klappen
mit der Winterruhe. Es wurde ständig wach, schaute auf seine
schlafenden Geschwister und begann sich zu langweilen. Warum
dauert das denn noch so lange? Eigentlich wäre es bereit zu
schlüpfen. Und so hell war es hier. Es beschloss die Zeit zu
nutzen und unbemerkt von seinen schlafenden Mitlarven die
vermeintlich kleine Welt zu erkunden. Es spürte dass es sich nur
noch einmal richtig strecken musste und schon würde es seine
ganze Pracht entfalten. Ungeduldig zappelte es vor sich hin und
seine Brüder und Schwester fingen an sich zu rühren. Bloß nicht
aufwecken, dachte es und bohrte sich langsam durch die kalte
Erde in das strahlende Licht.
Als es mit seinem
kleinen Köpfchen durch die harte Masse stieß, fühlte es
plötzlich ein kaltes, ungewohntes Nass. Es schaut in die Sonne
und ließ sich sein Köpfchen wärmen. Es nahm einen tiefen Atemzug
ungewohnt frischer Luft und krabbelte vorsichtig durch den
Schnee. Doch es war eindeutig zu kalt, das stand fest – Sonne
hin oder her. Es besann sich umzukehren, um sich an seinen
Artgenossen zu wärmen. Aber trotz der Kälte hatte der Schnee im
Sonnenlicht eine magische Anziehungskraft. Alles sah so frisch
und glänzend aus.
Es beschloss,
einen kleinen Spaziergang zu machen, bevor es in sein Nest
zurück krabbeln wollte und machte sich auf den Weg. Die Büsche
und Bäume im Garten waren verschneit und der Käfer wagte einen
mutigen ersten Flugversuch nach oben.
Hoho, das
funktionierte aber noch nicht. Noch mal, los geht’s, dachte es
und plötzlich klappte es
seine kleinen Flügel aus und erhob sich federleicht in den
Himmel. Was für ein Gefühl. So hatte es sich das immer
vorgestellt. Das weiße Zeug war ja ganz nett, wenn nur diese
lausige Kälte nicht gewesen wäre. Taumelig und schwankend flog
das Würmchen in Richtung einer Tanne und ließ sich auf deren
Zweig nieder. Völlig außer Puste musste das Würmchen erst mal
verschnaufen.
Wie schön es war
draußen zu sein. Stolz putze er seine Flügelchen und blinzelte
in die Sonne. Das warme Licht machte ihn aber träge und so kam
es, dass es ganz langsam einnickte und in tiefen Schlummer
versank.
War es ein Impuls,
Instinkt oder ähnliches, unser Würmchen schaltete automatisch
seine Laterne an – klick - und machte sich auf den Weg. Das kleine Käferchen flog direkt zum Haus der Familie Schweiger. Mama, Papa, Tochter und Großeltern hatten gut gespeist und getrunken und die Kerzen am Christbaum angezündet. Sie sangen „Stille Nacht“ und freuten sich auf die Bescherung.
Mama Schweiger
hatte die Terrassentüre leicht geöffnet, damit frische Luft
herein kam. Genau durch dieses Fenster surrte das Käferchen,
angezogen durch das für ihn unermesslich erscheinende
Lichtermeer. Es schwirrte durch den Raum als plötzlich die
kleine Tochter schrie: „Ein Glühwürmchen! Schaut nur!“ und
deutete aufgeregt auf das verirrte Tier.
„Das gibt’s doch
nicht im Winter, ja so was“ staunte die Mama und alle starrten
auf den kleinen Käfer, der magisch vom Christbaum angezogen auf
ihn zuflog. „Schnell, macht die Kerzen aus, sonst fliegt es noch
in die Flammen!“ Papas Stimme überschlug sich. Die Familie
stürzte auf den Baum zu und losch die flackernden Kerzen.
„Wir wünschen uns
jetzt alle Gesundheit und Frieden. Das ist ein besonderes
Zeichen heute am heiligen Abend“ sagte die Mama gerührt und alle
nickten ergriffen.
Das Glühwürmchen
sah nur wieder Dunkelheit und flog völlig verwirrt im heimeligen
Wohnzimmer herum. Wo war es nur, es war doch alles so hell und
jetzt leuchtet nur noch mein Hintern, dachte es. Es glaubte zu
träumen.
„Wir machen das
Terrassenlicht an, dann findet es hoffentlich wieder raus“
meinte die Oma und lief zum Lichtschalter in den Flur. Opa
hingegen, der kein Verächter eines guten Schluckes war und
bereits ordentlich Alkohol intus hatte, starrte auf das kleine
Irrlicht.
„Schaut nur ein
Glühweinchen“ nuschelte er und zeigte mit dem Finger auf das
Licht.
Alle lachten den
beschwipsten Opa aus und sahen erleichtert, dass sich das
Glühwürmchen Richtung Fenster und nach draußen begab.
„Pass auf dich
auf, kleines Glühwürmchen und Danke“ rief die Tochter und winkte
ihm in der Dunkelheit hinterher.
Unser Glühwürmchen
flog erleichtert in die frische Luft und weil die kleine Laterne
in seinem Hintern hell genug leuchtete, sah er auch wieder die
Stelle wo er aus der Erde gekrochen kam. Jetzt aber schnell nach
Hause, so ein Tumult ist eindeutig zuviel, dachte es, und wurde
schlagartig müde, aber so richtig müde. Und schwups, landete es
am Eingang seiner Behausung. Eilig krabbelte es mit seinen
Beinchen in die Erde hinein und schlüpfte zu seinen
Geschwistern. Es schmiegte sich mitten in die schlafende Menge
und schloss erleichtert die Augen.
War das aufregend,
dachte es, ich habe soviel gesehen, und gleich ein Abenteuer
erlebt. Mein Hintern leuchtet in der Dunkelheit, so was aber
auch.
Da kann ich aber
was erzählen wenn die anderen aufwachen freute es sich.
Oder hatte es das
alles doch nur geträumt?
NEU! Das
Weihnachtsglühwürmchen jetzt auch als Hörbuch!
Klicken Sie auf
weihnachtsgluehwuermchen.mp3 um die Geschichte als MP3 Datei auf Ihrem PC zu speichern. Alternativ können Sie die Geschichte auch direkt auf unserer Seite anhören. Klicken Sie einfach auf den Pfeil. Herzlichen Dank an die Redaktion von Nak-Kw.de, die diese schöne Geschichte vertont hat. ![]() |
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